Lateinamerika – Kontinent mit Aussichten

Newsletter: DEG für deutsche Unternehmen

Ausgabe 2 | Juni 2022

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

wir alle erleben derzeit eine schwierige globale Entwicklung, die sich zuletzt weiter ver­schär­fte: Während die ökonomischen Folgen der Pandemie in vielen Ländern allmählich nachlassen, stellt u. a. der Krieg in der Ukra­ine eine nächste drama­tische Zäsur dar – nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht und mit Auswirkungen weit über die Region hinaus.

Doch es gibt auch hoffnungs­volle Perspektiven – zum Bei­spiel in Lateinamerika. In dieser Ausgabe widmen wir uns die­sem viel­fäl­tigen Kontinent, der wirt­schaft­lich wie gesund­heit­lich besonders unter Corona gelitten hat, nun aber einen Aufschwung erlebt: Anlass für einen vorsichtig-optimistischen Ausblick. In dieser Ausgabe erfahren Sie, welche aktuellen Entwick­lungen in Lateinamerika wahr­zunehmen sind. Im Interview sprechen wir mit Michael Dillmann, Manager unseres German Desk in Lima, über das Entwicklungspotenzial und die Chancen für deutsche Unternehmen in Peru. Außer­dem lernen Sie einige Beispiele für nachhaltiges Unter­nehmer­tum in Lateinamerika kennen – von Grüner Energie bis zur Ressourcen schonenden Land­wirtschaft.

Wir wünschen eine interessante Lektüre.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Klaus Helsper Abteilungsleiter Deutsche Wirtschaft

Schwerpunkt

Lateinamerika: Kontinent mit Aussichten

Nach schweren Ein­brüchen aufgrund der Corona-Pandemie zeigte sich die Wirtschaft in Lateinamerika und der Karibik Anfang 2022 wieder auf Erho­lungs­kurs. Allerdings unterliegen die Länder in der hete­ro­ge­nen Region sehr unter­schied­lichen wirt­schaft­lichen Rahmen­bedin­gungen.

­­Die Länder Lateinamerikas und der Karibik haben unter der Corona-Pandemie beson­ders stark gelitten. Die Anzahl der Infizierten und Todesfälle war dort über­durch­schnitt­lich hoch. Das Brutto­inlands­pro­dukt brach 2020 mit 7 % deutlich stärker ein als in anderen Regionen der Welt. Arbeitslosigkeit und Armut nahmen erheblich zu, mit exis­tenzbedrohenden Folgen für viele Menschen.

Inzwischen erholt sich die Wirt­schaft wieder und ist laut Schät­zungen des Inter­natio­nalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 2021 durchschnittlich um 6,8 % gewachsen. Für die kommen­den beiden Jahre sind der IWF-Prog­nose aus dem April zufolge Steigerungen des Brutto­inlands­produktes von jeweils 2,5 % zu erwarten. Noch nicht abschlie­ßend einzuordnen sind dabei die Unsicherheiten infolge des Ukra­ine-Kriegs, der sich in ver­schie­denen Regionen direkt auswirkt und dessen Über­tra­gungs­effekte die konjunkturellen globalen Erwartungen insgesamt trüben.

Allerdings sind die Rahmen­bedingungen in den einzelnen Ländern Lateinamerikas sehr unterschiedlich. Die Schwel­len­­länder Brasilien und Mexiko sind heute wichtige globale Akteure mit diversifizierten Wirtschaften. Für 2021 kalku­lierte der IWF World Economic Outlook aus dem April dort ein BIP-Wachstum von 4,6 % beziehungsweise 4,8 %. Nach Brasilien und Mexiko flossen 2020 laut Angaben der UNCTAD auch die meisten aus­ländischen Direkt­inves­titionen (FDI). Zu den wirt­schafts­stärk­sten Ländern Lateinamerikas zählen dane­ben Chile und Peru, die welt­weit größten Kupfer­expor­teure, Argen­tinien mit einer starken Agrar­wirt­schaft sowie Kolumbien, ein wichtiger (Agrar)-Rohstoffexporteur. Diese sechs Länder hatten in den letzten beiden Jahren auch die höchsten FDI zu ver­zeichnen. Dabei wurde vor allem in die Sektoren Ener­gie, Automotive sowie Infor­mation und Kommunikation investiert.

Auch die DEG-Finan­zie­rungs­zusagen für Lateinamerika ent­wickelten sich 2021 mit 566 Mio. EUR im Vergleich zum Vor­jahr besonders positiv. Damit trug die DEG in von der Pande­mie beson­ders betrof­fenen Ländern der Region dazu bei, dass kleine und mittlere lokale Unter­nehmen dringend not­wen­di­ges Kapital erhielten und weiter wirt­schaf­ten konnten.

Die Finanzierung und Bera­tung von Unternehmen durch die DEG ist ein wichtiger Hebel, um quali­fizierte Arbeits­plätze zu sichern und auszubauen und so Ein­kom­men und Perspektiven zu schaf­fen. Denn nach wie vor sind in fast allen Ländern Latein­ame­rikas Einkommen und Ressourcen sehr ungleich verteilt und die sozialen Gegensätze groß. Als Folge der Pan­de­mie haben laut Latin America Outlook 2021 Armut und extreme Armut sogar den höchsten Stand seit 20 beziehungsweise zwölf Jahren erreicht.

Mit Blick nach vorn setzt die DEG gemeinsam mit ihren Kunden noch fokussierter auf impact­starke sowie klima­freundliche Lösungen und wird Unternehmen aktiv bei der erforderlichen Trans­for­mation begleiten. So enga­giert sie sich in Latein­amerika verstärkt für den Ausbau von erneuerbaren Energien, Recy­cling­wirt­schaft sowie ener­gieeffizienter Produktion (siehe Unter­neh­mens­bei­spie­le).

Trotz aktuell insgesamt for­dern­der Bedingungen: Die Volks­wirt­schaften Latein­amerikas bieten deutschen Unternehmen aus unter­schied­lichen Branchen gute Perspektiven, ihre Han­dels­beziehungen zu vertiefen und mit Investitionen an der wei­teren wirtschaftlichen Ent­wicklung auf dem Kontinent teilzuhaben.

Die DEG vor Ort

­­Das DEG-Büro São Paulo bietet langfristige Finan­zie­rungen und Bera­tungen für Unternehmen, die in den Län­dern des Mercosur tätig sind. In Mexico-City ist die DEG seit 2003 mit einem Büro vertre­ten und beglei­tet dort loka­le und deutsche Unter­neh­men. Der DEG-Satellit Bogota ist Ansprechpartner für Kunden in Kolumbien.

Darüber hinaus berät der German Desk Peru von DEG und Außen­han­dels­­­kammer (AHK) mittel­­­stän­­dische deu­tsche Unter­neh­men und ihre lokalen Han­dels­­­­partner in der Anden­region. (siehe Interview)

Handelsabkommen zwischen Lateinamerika und der EU

­Mit Chile, Peru und Kolumbien hat die EU Freihandels­ab­kom­men. Dane­ben werden deu­tsche Unternehmen pers­pek­tivisch vom Asso­ziie­rungs­abkommen zwi­schen der Euro­päischen Union und den Staaten des Mercosur (Argen­tinien, Brasilien, Para­guay, Uruguay und Venezuela) profi­tieren. Dessen Handel­steil wur­­de im Juni 2019 nach fast 20-jäh­ri­ger Ver­hand­lungs­dauer abge­schlossen. Da es um fehlende Garantien der Mercosur-Staaten zur Ein­haltung von Umwelt­stan­dards und zum Schutz des Regen­waldes weiterhin Diskussionen gab, ist die Ratifi­zie­rung­ des Abkommens bisher noch nicht abgeschlossen.

Infografik

Deutsche Exporte nach Latein­ame­rika nach Bran­chen

­Deutsche Unternehmen expor­tieren vor allem Maschi­nen, chemische Erzeugnisse, Elek­trotechnik, Kfz und Kfz-Teile sowie Mess- und Regel­technik nach Lateinamerika. 2020 waren die wichtigsten Export­länder Mexiko, Brasi­lien, Chile, Argentinien, Kolum­bien und Peru.

Maschinen

23 %

Chemische Erzeugnisse:

27 %

Kfz und Teile:

12 %

Elektrotechnik:

7 %

Mess- und Regeltechnik:

5 %

Quelle: GTAI Wirtschaftsdaten kompakt, Stand: Mai 2022; Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), Juli 2021

(Die Prozentangaben sind Durchschnittswerte der genannten sechs Länder für das jeweilige Marktsegment).

Interview

„Deutsche Produkte sind in Peru hoch anerkannt und nach­gefragt.“

­­­Seit Februar 2022 leitet Michael Dillmann als unab­hängiger Con­sul­tant den German Desk Peru der DEG in Lima. Im Interview spre­chen wir mit ihm über Inves­titions­chancen, Heraus­forde­run­gen und potenzielle Finan­zie­rungs­­lösungen für deutsche und europäische Unter­neh­men vor Ort.

Herr Dillmann, wie hat sich die Pandemie auf die lokale Wirtschaft ausgewirkt und für welche Branchen sehen Sie in Peru künftig die größ­ten Ent­wick­lungs­poten­zia­le?­ 

Peru war eines der Länder mit den härtesten Pandemie-Beschränkungen und litt stark unter einer fast drei­mona­tigen Ausgangssperre. Doch die Wirt­schaft hat sich inzwischen besser erholt als in vielen Nach­bar­län­dern. Aller­dings ist die politische Situ­a­tion im Land nach zahl­rei­chen Regierungs­wechseln und Pro­testen gegen hohe Energie­preise und Kon­sumprodukte ange­spannt, besonders wegen der feh­lenden Erklärungen und Erläu­terungen der Regierung, damit die Menschen im Land die Realität verstehen und akzep­tieren können. Dennoch gibt es vorsichtig-opti­mis­tische Wachs­tums­projek­tio­nen von Wirt­schafts­­orga­nisa­tionen und Medien.

Insbesondere die lokale Agrar­industrie hat gute Wachs­tums­chancen. Denn der Russ­land-Ukraine-Krieg hat den globalen Mangel an Land­wirt­schafts­produkten ver­schärft und Peru könnte dies für den weiteren Ausbau des Sek­tors nutzen. Auch die Tourismusindustrie sollte sich nach dem Ende der Corona-Pandemie weiter erholen. In der Gesundheitsbranche können wir mit staatlichen Inves­titionen und einem wachsenden pri­vaten Gesund­heits­sektor rechnen. Grund­sätz­lich basiert Perus Wirt­schaft vor allem auf dem Export von Rohstoffen aus dem Berg­bau sowie Fischerei- und Land­wirt­schafts­pro­duk­ten. Daran wird sich auch in Zukunft wenig ändern.

Welche Chancen gibt es für deutsche und europäische Unternehmen, die in Peru investieren wollen?

Deutsche Produkte sind in Peru hoch anerkannt und nach­gefragt. So kommen deutsche Maschinen bei der Verarbeitung von Agrar­roh­stoffen und Land­wirt­schafts­produkten zum Ein­satz. Zudem sind Finanzierungen und Inves­titionen im Rahmen von großen Infra­struk­tur­pro­jekten gefragt, wie dem neuen Hafen in Chancay, im Norden von Lima. Das Projekt der chine­sischen Groß­rederei Cosco Shipping bringt in den nächs­ten Jahren Investitions­mög­lich­keiten für den Bau von weiteren Lagerhäusern, im Güter­transport und in der weiteren Hafen­infrastruktur. Das ermöglicht Chancen für deutsche Exporteure aus der Bau­wirt­schaft, dem Maschi­nenbau oder der Elektro­tech­nik.

Zudem bieten lokale Start-Ups im Bereich Venture Capital interessante Inves­titions­mög­lichkeiten. So konnte ein lokales Fintech-Unternehmen, das eine digi­tale Wechselstube an­bie­tet, enorm von der Pandemie profi­tieren. Ein anderes Bei­spiel ist ein von einer Fran­zösin geführtes Unter­nehmen, das Dar­lehen für kleine und mittelgroße Unter­nehmen an­bietet. Auch dieses hat in der letzten Zeit ein viel­ver­sprech­en­des Wachstum erlebt. Beide Unternehmen sind dabei, sich für Inves­titions­kapital für Pre-Series A und Series A zu bewerben. Eine gute und vielleicht vielversprechende Gelegenheit für deutsche oder europäische Venture Capital Investoren.

Mit welchen Heraus­for­de­rungen müssen Unter­neh­men rechnen?

Herausforderungen für den Erfolg von internationalen Unter­nehmen sind die Büro­kratie, eine reduzierte Liqui­dität und die geringe Risiko­bereitschaft der lokalen Banken. Auch leidet die Wirtschaft unter ver­schlech­terten Kreditprofilen von poten­ziellen Kunden oder Unter­neh­men. Kommerzielle Dar­lehen sind oft mit zusätz­lichen Bedingungen verknüpft. Hier kann die DEG mit ihrem Investitions- und Ent­wick­lungskapital viel bewir­ken. Auch die Förderung für inno­vative Geschäfts­modelle durch das DEG „Up-Scaling“-Programm, die Finan­zierung von Cross-Border Factoring, die Bereitstellung von Leasing Finan­zie­rungs­lösungen und die Finan­zie­rung von Infra­struk­tur Projek­ten können hier helfen.

­­­­­Mit welchen Fragen wenden sich Unternehmen an Sie und wie sieht Ihre Arbeit vor Ort konkret aus?

In meinen Bera­tungs­gesprä­chen mit deutschen oder euro­­pä­ischen Unternehmen (oder auch peru­a­nischen Unter­neh­mern, die an Geschäfts­beziehungen mit Deutschland oder der EU interessiert sind), geht es vor allem darum, welche Finan­zie­rungslösungen die DEG zu Ver­fügung stellen kann und wozu das Kapital genutzt werden kann. Auch inte­res­siert sie, welche Sicher­heiten für ein kommer­zielles Dar­lehen benötigt werden und wie sich unsere Bedingungen für Darlehen von den lokalen Konditionen unterscheiden.

Vor Ort fokussiere ich mich darauf, ein dynamisches Netz­werk mit verschiedenen Indus­trien, Banken und wei­teren wirt­schaft­lichen Orga­nisationen auf­zubauen. Auch arbeite ich mit der Deutsch-Peruanischen Außen­handels­kammer zusammen und kann mit derer Unter­stützung rech­nen. Mit diesen Kontakten und Verbin­dun­gen kann ich inter­essierte deutsche, euro­päi­sche oder lokale Unternehmen um­fassend bei ihrer Orien­tierung vor Ort unterstützen.

KONTAKT

German Desk Peru Michael Dillmann michael.dillmann@gd-fss-peru.com Telefon: + 51 986 098 302

Unternehmens­beispiele

Impactstark und klima­freund­lich: DEG Vorhaben in Lateinamerika

­Gemeinsam mit deutschen Unternehmen setzt sich die DEG in Lateinamerika ver­stärkt für den Ausbau von erneuer­baren Ener­gien, Kreis­lauf­wirt­schaft sowie energie­effizienter Produk­tion ein.

Dominikanische Republik: Solarpark Montecristi

F&S solar

­­­In der Dominikanischen Republik war das Unternehmen F&S Solar aus Eus­kirchen als Projektierer und Inves­tor am Ausbau des Solar­parks Monte­cristi beteiligt. Die 116-MW-Anlage ver­sorgt rund 100.000 Haushalte mit umwelt­freundlichem Strom. Die DEG arrangierte 2018 für den Aufbau des Solarparks ein langfristiges Darlehen über 62 Mio. USD und stellte selbst rund 20 Mio. USD dafür bereit. Bei der Ent­wicklung des Solar­parks wurde ein Biodiversitäts-Konzept nach inter­nationalen Standards in Zusam­men­arbeit mit dem „Jardin Bota­nico Nacional“ und einem Exper­tenteam erarbeitet und umgesetzt.

Mit dem größten Solarpark der Kari­bik wird zum Auf- und Ausbau grüner Energieversorgung in dem weitgehend vom Import fossiler Energieträger abhängigen Land beigetragen. So werden rund 108.000 t CO­­₂ jährlich eingespart.

Paraguay: Papierproduktion und Altpapier­recycling

WEIG Group

­Die WEIG Group aus Mayen bietet Recycling-Dienstleistungen, Karton-Pro­dukte und Ver­pa­ckung­en mit eige­ner Wert­schöp­fungs­kette an. Seit 1978 ist der Mittel­ständler auch in Paraguay mit seiner Tochter­gesell­schaft Karton Tecnico del Paraguay etabliert. Die DEG stellte dem Unter­nehmen 2018 ein lang­fristiges Darle­hen in Höhe von 10 Mio. USD für Erwei­terungs­inves­ti­tio­nen in der Papier­produktion zur Verfügung. Darüber hinaus förderte sie ein Pro­jekt des Unternehmens mit Mitteln aus dem develoPPP-Programm des BMZ: Es zielt auf die weitere Erhö­hung der Altpapier­recycling­quote ab.

Während der Pandemie unter­stützte WEIG lokal Beschäftigte, Zulieferer und Altpapiersammler mit Lebens­mittel- und Hygiene­paketen durch das Projekt „United against COVID-19“. Die DEG stellte dafür 70.000 EUR aus BMZ-Mitteln des über ihr BSS-Pro­gramm „COVID-19 Response“ zur Verfügung.

Costa Rica: Ressourceneffiziente Milchproduktion

Dos Pinos

­­Die Molkerei-Genossenschaft „La Cooperativa de Productores de Leche Dos Pinos R.L.“ (Dos Pinos) hat 2021 in die Erweiterung von Produktions­anlagen, in die Kühl­ketten-Infra­struk­tur sowie den Ausbau von ressour­ceneffizienten Herstellungsprozessen investiert. Die Genossenschaft produ­ziert und ver­treibt in Latein­amerika und der Karibik rund 900 Milch­produk­te und bezieht ihre Rohmilch von über 1.300 meist mittelständischen lokalen Landwirten mit durch­schnittlich zehn Hektar Land. Mehr als drei Viertel der Netto­ein­nah­men kommen den Mit­gliedern zugute. Sie erhalten von der Kooperative auch land­wirt­schaft­liche Betriebsmittel und Dienst­leistungen. In den Ge­mein­den engagiert sich Dos Pinos zusätz­lich für Bildung, Gesund­heit und nachhaltiges Abfall­manage­ment.

Die DEG stellte Dos Pinos für die Erweiterungsinvestitionen ein lang­fristiges Darlehen in Höhe von 19 Mio. USD bereit und beriet zudem die Genossen­schaft um­fassend, um deren Trans­for­ma­tions­prozess hin zu mehr Nach­haltigkeit aktiv zu unterstützen.

DEG-News

Andreas Huppertz / DEG

­­­DEG zieht positive Bilanz 2021

Die DEG konnte das Geschäftsjahr 2021 trotz an­hal­tender Corona-Pandemie ent­wicklungs­politisch und betriebs­wirt­schaft­lich erfolg­reich gestalten. Die Bestands­kunden der DEG haben 2021 rund 2,8 Millionen Menschen beschäf­tigt und 147 Mrd. EUR lokales Einkommen erwirt­schaftet. Um Men­schen Perspektiven zu geben, sind quali­fi­zier­te Arbeit und Einkommen eine entscheidende Vor­aus­setzung. Hierzu leistet die DEG als Ent­wick­lungsfinanzierer wichtige Bei­träge. 2021 war ein wirt­schaftlich wie auch mit Blick auf den Impact der DEG-Inves­ti­tionen aus­gesprochen erfolg­rei­ches Jahr. Im ver­gan­genen Geschäftsjahr erziel­te die DEG ein sehr positives Ergebnis, das ihre Eigen­kapital­basis und damit das Potenzial für weiteres Förder­geschäft stärkt. Die DEG hat 2021 unter­neh­merische Investitionen in Höhe von insgesamt 8,2 Mrd. EUR in Entwick­lungs- und Schwellen­l­­ändern ermöglicht. Das DEG-Portfolio wuchs um rund acht Prozent auf 9,2 Mrd. EUR.

­Kredite für Kleinunternehmen in Lateinamerika

Mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie ist es besonders wichtig das gerade auch lokale Kleinstunternehmen weiter­be­stehen können. Hier setzt eine aktuelle DEG-Finanzierung an: Mit einem lang­fristigen Darlehen in Höhe von 15 Mio. USD an den Fonds Locfund Next stärkt die DEG das Kreditangebot in Lateinamerika und der Karibik-Region. Der Fonds setzt diese Mittel für Mikro­­finanz­institute ein, damit diese damit Kredite an Kleinst­unternehmen ver­geben können. Die durch­schnitt­liche Kreditgröße liegt bei rund 1.200 USD.

Sangiao Photography / Adobe Stock

­­­­Bei Locfund Next handelt es sich um einen so ge­nann­ten Debt Fonds; das heißt er investiert, indem er Kredite vergibt. Dazu gehören auch Finan­zierun­gen in Lokal­währung, um das Wechsel­kursrisiko für die Mikro­finanz­institute zu redu­zie­ren. Locfund Next unterstützt die Insti­tute zudem bei der Einführung von Umwelt- und Sozial­stan­dards und beim Risiko­manage­ment. Ein wei­terer Fokus liegt auf der digi­talen Transformation.

Astarta

­­­­­­Nothilfe von ukrainischen DEG-Kunden

Der andauernde Krieg gegen die Ukraine hat furchtbare Folgen für die dort lebenden Men­schen. Ukrainische DEG-Kunden und solche mit ukrai­ni­schen Nieder­lassungen haben sofort nach Beginn des Angriffs begonnen, vor Ort humanitäre Unter­stützung zu leisten, teilweise mit enormer Reich­weite und finanzieller Eigen­be­tei­li­gung. Die DEG unter­stützt jetzt ihre ukrai­nischen Kunden bei der huma­nitären Hilfe­leistung vor Ort: Im Aus­tausch mit den loka­len Unter­nehmen ermöglicht sie zügige Hilfe über ihre Business Support Ser­vices (BSS). Einige kleinere Maßnahmen von DEG-Kunden wurden bereits mit DEG-Zuschüssen unter­stützt. So konn­ten drei Unternehmen mithilfe der DEG für ihre Mit­arbeitende und deren Fami­lien­an­ge­hörige Mehr­kosten etwa für Nahrungs­mittel, Produkte des täg­lichen Bedarfs und Eva­kuierungs­maßnahmen über­nehmen. Und auch größere humanitäre Projekte von DEG-Kunden fördert die DEG. Ins­gesamt werden für diese Ukraine-Hilfe 2022 bis zu 1 Mio. EUR aus DEG-Eigenmitteln bereitgestellt.

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