Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
wir alle erleben derzeit eine schwierige globale Entwicklung, die sich zuletzt weiter verschärfte: Während die ökonomischen Folgen der Pandemie in vielen Ländern allmählich nachlassen, stellt u. a. der Krieg in der Ukraine eine nächste dramatische Zäsur dar – nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht und mit Auswirkungen weit über die Region hinaus.
Doch es gibt auch hoffnungsvolle Perspektiven – zum Beispiel in Lateinamerika. In dieser Ausgabe widmen wir uns diesem vielfältigen Kontinent, der wirtschaftlich wie gesundheitlich besonders unter Corona gelitten hat, nun aber einen Aufschwung erlebt: Anlass für einen vorsichtig-optimistischen Ausblick. In dieser Ausgabe erfahren Sie, welche aktuellen Entwicklungen in Lateinamerika wahrzunehmen sind. Im Interview sprechen wir mit Michael Dillmann, Manager unseres German Desk in Lima, über das Entwicklungspotenzial und die Chancen für deutsche Unternehmen in Peru. Außerdem lernen Sie einige Beispiele für nachhaltiges Unternehmertum in Lateinamerika kennen – von Grüner Energie bis zur Ressourcen schonenden Landwirtschaft.
Wir wünschen eine interessante Lektüre.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Klaus Helsper Abteilungsleiter Deutsche Wirtschaft
Schwerpunkt
Lateinamerika: Kontinent mit Aussichten
Nach schweren Einbrüchen aufgrund der Corona-Pandemie zeigte sich die Wirtschaft in Lateinamerika und der Karibik Anfang 2022 wieder auf Erholungskurs. Allerdings unterliegen die Länder in der heterogenen Region sehr unterschiedlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Die Länder Lateinamerikas und der Karibik haben unter der Corona-Pandemie besonders stark gelitten. Die Anzahl der Infizierten und Todesfälle war dort überdurchschnittlich hoch. Das Bruttoinlandsprodukt brach 2020 mit 7 % deutlich stärker ein als in anderen Regionen der Welt. Arbeitslosigkeit und Armut nahmen erheblich zu, mit existenzbedrohenden Folgen für viele Menschen.
Inzwischen erholt sich die Wirtschaft wieder und ist laut Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) im Jahr 2021 durchschnittlich um 6,8 % gewachsen. Für die kommenden beiden Jahre sind der IWF-Prognose aus dem April zufolge Steigerungen des Bruttoinlandsproduktes von jeweils 2,5 % zu erwarten. Noch nicht abschließend einzuordnen sind dabei die Unsicherheiten infolge des Ukraine-Kriegs, der sich in verschiedenen Regionen direkt auswirkt und dessen Übertragungseffekte die konjunkturellen globalen Erwartungen insgesamt trüben.
Allerdings sind die Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern Lateinamerikas sehr unterschiedlich. Die Schwellenländer Brasilien und Mexiko sind heute wichtige globale Akteure mit diversifizierten Wirtschaften. Für 2021 kalkulierte der IWF World Economic Outlook aus dem April dort ein BIP-Wachstum von 4,6 % beziehungsweise 4,8 %. Nach Brasilien und Mexiko flossen 2020 laut Angaben der UNCTAD auch die meisten ausländischen Direktinvestitionen (FDI). Zu den wirtschaftsstärksten Ländern Lateinamerikas zählen daneben Chile und Peru, die weltweit größten Kupferexporteure, Argentinien mit einer starken Agrarwirtschaft sowie Kolumbien, ein wichtiger (Agrar)-Rohstoffexporteur. Diese sechs Länder hatten in den letzten beiden Jahren auch die höchsten FDI zu verzeichnen. Dabei wurde vor allem in die Sektoren Energie, Automotive sowie Information und Kommunikation investiert.
Auch die DEG-Finanzierungszusagen für Lateinamerika entwickelten sich 2021 mit 566 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr besonders positiv. Damit trug die DEG in von der Pandemie besonders betroffenen Ländern der Region dazu bei, dass kleine und mittlere lokale Unternehmen dringend notwendiges Kapital erhielten und weiter wirtschaften konnten.
Die Finanzierung und Beratung von Unternehmen durch die DEG ist ein wichtiger Hebel, um qualifizierte Arbeitsplätze zu sichern und auszubauen und so Einkommen und Perspektiven zu schaffen. Denn nach wie vor sind in fast allen Ländern Lateinamerikas Einkommen und Ressourcen sehr ungleich verteilt und die sozialen Gegensätze groß. Als Folge der Pandemie haben laut Latin America Outlook 2021 Armut und extreme Armut sogar den höchsten Stand seit 20 beziehungsweise zwölf Jahren erreicht.
Mit Blick nach vorn setzt die DEG gemeinsam mit ihren Kunden noch fokussierter auf impactstarke sowie klimafreundliche Lösungen und wird Unternehmen aktiv bei der erforderlichen Transformation begleiten. So engagiert sie sich in Lateinamerika verstärkt für den Ausbau von erneuerbaren Energien, Recyclingwirtschaft sowie energieeffizienter Produktion (siehe Unternehmensbeispiele).
Trotz aktuell insgesamt fordernder Bedingungen: Die Volkswirtschaften Lateinamerikas bieten deutschen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen gute Perspektiven, ihre Handelsbeziehungen zu vertiefen und mit Investitionen an der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Kontinent teilzuhaben.
Die DEG vor Ort
Das DEG-Büro São Paulo bietet langfristige Finanzierungen und Beratungen für Unternehmen, die in den Ländern des Mercosur tätig sind. In Mexico-City ist die DEG seit 2003 mit einem Büro vertreten und begleitet dort lokale und deutsche Unternehmen. Der DEG-Satellit Bogota ist Ansprechpartner für Kunden in Kolumbien.
Darüber hinaus berät der German Desk Peru von DEG und Außenhandelskammer (AHK) mittelständische deutsche Unternehmen und ihre lokalen Handelspartner in der Andenregion. (siehe Interview)
Handelsabkommen zwischen Lateinamerika und der EU
Mit Chile, Peru und Kolumbien hat die EU Freihandelsabkommen. Daneben werden deutsche Unternehmen perspektivisch vom Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Staaten des Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela) profitieren. Dessen Handelsteil wurde im Juni 2019 nach fast 20-jähriger Verhandlungsdauer abgeschlossen. Da es um fehlende Garantien der Mercosur-Staaten zur Einhaltung von Umweltstandards und zum Schutz des Regenwaldes weiterhin Diskussionen gab, ist die Ratifizierung des Abkommens bisher noch nicht abgeschlossen.
Infografik
Deutsche Exporte nach Lateinamerika nach Branchen
Deutsche Unternehmen exportieren vor allem Maschinen, chemische Erzeugnisse, Elektrotechnik, Kfz und Kfz-Teile sowie Mess- und Regeltechnik nach Lateinamerika. 2020 waren die wichtigsten Exportländer Mexiko, Brasilien, Chile, Argentinien, Kolumbien und Peru.
Maschinen
23 %
Chemische Erzeugnisse:
27 %
Kfz und Teile:
12 %
Elektrotechnik:
7 %
Mess- und Regeltechnik:
5 %
Quelle: GTAI Wirtschaftsdaten kompakt, Stand: Mai 2022; Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), Juli 2021
(Die Prozentangaben sind Durchschnittswerte der genannten sechs Länder für das jeweilige Marktsegment).
Interview
„Deutsche Produkte sind in Peru hoch anerkannt und nachgefragt.“
Seit Februar 2022 leitet Michael Dillmann als unabhängiger Consultant den German Desk Peru der DEG in Lima. Im Interview sprechen wir mit ihm über Investitionschancen, Herausforderungen und potenzielle Finanzierungslösungen für deutsche und europäische Unternehmen vor Ort.
Herr Dillmann, wie hat sich die Pandemie auf die lokale Wirtschaft ausgewirkt und für welche Branchen sehen Sie in Peru künftig die größten Entwicklungspotenziale?
Peru war eines der Länder mit den härtesten Pandemie-Beschränkungen und litt stark unter einer fast dreimonatigen Ausgangssperre. Doch die Wirtschaft hat sich inzwischen besser erholt als in vielen Nachbarländern. Allerdings ist die politische Situation im Land nach zahlreichen Regierungswechseln und Protesten gegen hohe Energiepreise und Konsumprodukte angespannt, besonders wegen der fehlenden Erklärungen und Erläuterungen der Regierung, damit die Menschen im Land die Realität verstehen und akzeptieren können. Dennoch gibt es vorsichtig-optimistische Wachstumsprojektionen von Wirtschaftsorganisationen und Medien.
Insbesondere die lokale Agrarindustrie hat gute Wachstumschancen. Denn der Russland-Ukraine-Krieg hat den globalen Mangel an Landwirtschaftsprodukten verschärft und Peru könnte dies für den weiteren Ausbau des Sektors nutzen. Auch die Tourismusindustrie sollte sich nach dem Ende der Corona-Pandemie weiter erholen. In der Gesundheitsbranche können wir mit staatlichen Investitionen und einem wachsenden privaten Gesundheitssektor rechnen. Grundsätzlich basiert Perus Wirtschaft vor allem auf dem Export von Rohstoffen aus dem Bergbau sowie Fischerei- und Landwirtschaftsprodukten. Daran wird sich auch in Zukunft wenig ändern.
Welche Chancen gibt es für deutsche und europäische Unternehmen, die in Peru investieren wollen?
Deutsche Produkte sind in Peru hoch anerkannt und nachgefragt. So kommen deutsche Maschinen bei der Verarbeitung von Agrarrohstoffen und Landwirtschaftsprodukten zum Einsatz. Zudem sind Finanzierungen und Investitionen im Rahmen von großen Infrastrukturprojekten gefragt, wie dem neuen Hafen in Chancay, im Norden von Lima. Das Projekt der chinesischen Großrederei Cosco Shipping bringt in den nächsten Jahren Investitionsmöglichkeiten für den Bau von weiteren Lagerhäusern, im Gütertransport und in der weiteren Hafeninfrastruktur. Das ermöglicht Chancen für deutsche Exporteure aus der Bauwirtschaft, dem Maschinenbau oder der Elektrotechnik.
Zudem bieten lokale Start-Ups im Bereich Venture Capital interessante Investitionsmöglichkeiten. So konnte ein lokales Fintech-Unternehmen, das eine digitale Wechselstube anbietet, enorm von der Pandemie profitieren. Ein anderes Beispiel ist ein von einer Französin geführtes Unternehmen, das Darlehen für kleine und mittelgroße Unternehmen anbietet. Auch dieses hat in der letzten Zeit ein vielversprechendes Wachstum erlebt. Beide Unternehmen sind dabei, sich für Investitionskapital für Pre-Series A und Series A zu bewerben. Eine gute und vielleicht vielversprechende Gelegenheit für deutsche oder europäische Venture Capital Investoren.
Mit welchen Herausforderungen müssen Unternehmen rechnen?
Herausforderungen für den Erfolg von internationalen Unternehmen sind die Bürokratie, eine reduzierte Liquidität und die geringe Risikobereitschaft der lokalen Banken. Auch leidet die Wirtschaft unter verschlechterten Kreditprofilen von potenziellen Kunden oder Unternehmen. Kommerzielle Darlehen sind oft mit zusätzlichen Bedingungen verknüpft. Hier kann die DEG mit ihrem Investitions- und Entwicklungskapital viel bewirken. Auch die Förderung für innovative Geschäftsmodelle durch das DEG „Up-Scaling“-Programm, die Finanzierung von Cross-Border Factoring, die Bereitstellung von Leasing Finanzierungslösungen und die Finanzierung von Infrastruktur Projekten können hier helfen.
Mit welchen Fragen wenden sich Unternehmen an Sie und wie sieht Ihre Arbeit vor Ort konkret aus?
In meinen Beratungsgesprächen mit deutschen oder europäischen Unternehmen (oder auch peruanischen Unternehmern, die an Geschäftsbeziehungen mit Deutschland oder der EU interessiert sind), geht es vor allem darum, welche Finanzierungslösungen die DEG zu Verfügung stellen kann und wozu das Kapital genutzt werden kann. Auch interessiert sie, welche Sicherheiten für ein kommerzielles Darlehen benötigt werden und wie sich unsere Bedingungen für Darlehen von den lokalen Konditionen unterscheiden.
Vor Ort fokussiere ich mich darauf, ein dynamisches Netzwerk mit verschiedenen Industrien, Banken und weiteren wirtschaftlichen Organisationen aufzubauen. Auch arbeite ich mit der Deutsch-Peruanischen Außenhandelskammer zusammen und kann mit derer Unterstützung rechnen. Mit diesen Kontakten und Verbindungen kann ich interessierte deutsche, europäische oder lokale Unternehmen umfassend bei ihrer Orientierung vor Ort unterstützen.
KONTAKT
German Desk Peru Michael Dillmann michael.dillmann@gd-fss-peru.com Telefon: + 51 986 098 302
Unternehmensbeispiele
Impactstark und klimafreundlich: DEG Vorhaben in Lateinamerika
Gemeinsam mit deutschen Unternehmen setzt sich die DEG in Lateinamerika verstärkt für den Ausbau von erneuerbaren Energien, Kreislaufwirtschaft sowie energieeffizienter Produktion ein.
Dominikanische Republik: Solarpark Montecristi
F&S solar
In der Dominikanischen Republik war das Unternehmen F&S Solar aus Euskirchen als Projektierer und Investor am Ausbau des Solarparks Montecristi beteiligt. Die 116-MW-Anlage versorgt rund 100.000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom. Die DEG arrangierte 2018 für den Aufbau des Solarparks ein langfristiges Darlehen über 62 Mio. USD und stellte selbst rund 20 Mio. USD dafür bereit. Bei der Entwicklung des Solarparks wurde ein Biodiversitäts-Konzept nach internationalen Standards in Zusammenarbeit mit dem „Jardin Botanico Nacional“ und einem Expertenteam erarbeitet und umgesetzt.
Mit dem größten Solarpark der Karibik wird zum Auf- und Ausbau grüner Energieversorgung in dem weitgehend vom Import fossiler Energieträger abhängigen Land beigetragen. So werden rund 108.000 t CO₂ jährlich eingespart.
Paraguay: Papierproduktion und Altpapierrecycling
WEIG Group
Die WEIG Group aus Mayen bietet Recycling-Dienstleistungen, Karton-Produkte und Verpackungen mit eigener Wertschöpfungskette an. Seit 1978 ist der Mittelständler auch in Paraguay mit seiner Tochtergesellschaft Karton Tecnico del Paraguay etabliert. Die DEG stellte dem Unternehmen 2018 ein langfristiges Darlehen in Höhe von 10 Mio. USD für Erweiterungsinvestitionen in der Papierproduktion zur Verfügung. Darüber hinaus förderte sie ein Projekt des Unternehmens mit Mitteln aus dem develoPPP-Programm des BMZ: Es zielt auf die weitere Erhöhung der Altpapierrecyclingquote ab.
Während der Pandemie unterstützte WEIG lokal Beschäftigte, Zulieferer und Altpapiersammler mit Lebensmittel- und Hygienepaketen durch das Projekt „United against COVID-19“. Die DEG stellte dafür 70.000 EUR aus BMZ-Mitteln des über ihr BSS-Programm „COVID-19 Response“ zur Verfügung.
Costa Rica: Ressourceneffiziente Milchproduktion
Dos Pinos
Die Molkerei-Genossenschaft „La Cooperativa de Productores de Leche Dos Pinos R.L.“ (Dos Pinos) hat 2021 in die Erweiterung von Produktionsanlagen, in die Kühlketten-Infrastruktur sowie den Ausbau von ressourceneffizienten Herstellungsprozessen investiert. Die Genossenschaft produziert und vertreibt in Lateinamerika und der Karibik rund 900 Milchprodukte und bezieht ihre Rohmilch von über 1.300 meist mittelständischen lokalen Landwirten mit durchschnittlich zehn Hektar Land. Mehr als drei Viertel der Nettoeinnahmen kommen den Mitgliedern zugute. Sie erhalten von der Kooperative auch landwirtschaftliche Betriebsmittel und Dienstleistungen. In den Gemeinden engagiert sich Dos Pinos zusätzlich für Bildung, Gesundheit und nachhaltiges Abfallmanagement.
Die DEG stellte Dos Pinos für die Erweiterungsinvestitionen ein langfristiges Darlehen in Höhe von 19 Mio. USD bereit und beriet zudem die Genossenschaft umfassend, um deren Transformationsprozess hin zu mehr Nachhaltigkeit aktiv zu unterstützen.
DEG-News
Andreas Huppertz / DEG
DEG zieht positive Bilanz 2021
Die DEG konnte das Geschäftsjahr 2021 trotz anhaltender Corona-Pandemie entwicklungspolitisch und betriebswirtschaftlich erfolgreich gestalten. Die Bestandskunden der DEG haben 2021 rund 2,8 Millionen Menschen beschäftigt und 147 Mrd. EUR lokales Einkommen erwirtschaftet. Um Menschen Perspektiven zu geben, sind qualifizierte Arbeit und Einkommen eine entscheidende Voraussetzung. Hierzu leistet die DEG als Entwicklungsfinanzierer wichtige Beiträge. 2021 war ein wirtschaftlich wie auch mit Blick auf den Impact der DEG-Investitionen ausgesprochen erfolgreiches Jahr. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte die DEG ein sehr positives Ergebnis, das ihre Eigenkapitalbasis und damit das Potenzial für weiteres Fördergeschäft stärkt. Die DEG hat 2021 unternehmerische Investitionen in Höhe von insgesamt 8,2 Mrd. EUR in Entwicklungs- und Schwellenländern ermöglicht. Das DEG-Portfolio wuchs um rund acht Prozent auf 9,2 Mrd. EUR.
Kredite für Kleinunternehmen in Lateinamerika
Mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie ist es besonders wichtig das gerade auch lokale Kleinstunternehmen weiterbestehen können. Hier setzt eine aktuelle DEG-Finanzierung an: Mit einem langfristigen Darlehen in Höhe von 15 Mio. USD an den Fonds Locfund Next stärkt die DEG das Kreditangebot in Lateinamerika und der Karibik-Region. Der Fonds setzt diese Mittel für Mikrofinanzinstitute ein, damit diese damit Kredite an Kleinstunternehmen vergeben können. Die durchschnittliche Kreditgröße liegt bei rund 1.200 USD.
Sangiao Photography / Adobe Stock
Bei Locfund Next handelt es sich um einen so genannten Debt Fonds; das heißt er investiert, indem er Kredite vergibt. Dazu gehören auch Finanzierungen in Lokalwährung, um das Wechselkursrisiko für die Mikrofinanzinstitute zu reduzieren. Locfund Next unterstützt die Institute zudem bei der Einführung von Umwelt- und Sozialstandards und beim Risikomanagement. Ein weiterer Fokus liegt auf der digitalen Transformation.
Astarta
Nothilfe von ukrainischen DEG-Kunden
Der andauernde Krieg gegen die Ukraine hat furchtbare Folgen für die dort lebenden Menschen. Ukrainische DEG-Kunden und solche mit ukrainischen Niederlassungen haben sofort nach Beginn des Angriffs begonnen, vor Ort humanitäre Unterstützung zu leisten, teilweise mit enormer Reichweite und finanzieller Eigenbeteiligung. Die DEG unterstützt jetzt ihre ukrainischen Kunden bei der humanitären Hilfeleistung vor Ort: Im Austausch mit den lokalen Unternehmen ermöglicht sie zügige Hilfe über ihre Business Support Services (BSS). Einige kleinere Maßnahmen von DEG-Kunden wurden bereits mit DEG-Zuschüssen unterstützt. So konnten drei Unternehmen mithilfe der DEG für ihre Mitarbeitende und deren Familienangehörige Mehrkosten etwa für Nahrungsmittel, Produkte des täglichen Bedarfs und Evakuierungsmaßnahmen übernehmen. Und auch größere humanitäre Projekte von DEG-Kunden fördert die DEG. Insgesamt werden für diese Ukraine-Hilfe 2022 bis zu 1 Mio. EUR aus DEG-Eigenmitteln bereitgestellt.