Dynamisches Vietnam
Newsletter: DEG für deutsche Unternehmen
Ausgabe 2 | Juli 2021
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
blickt man nach Asien, so steigt seit einigen Jahren bei vielen deutschen Unternehmen das Interesse an Vietnam, dem langgestreckten Land zwischen Laos, China und Kambodscha. Die Wirtschaft zeigt sich – trotz Corona – solide, die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen sind relativ stabil. Zeit also, sich intensiver mit dem Markt und Produktionsstandort in Südostasien zu beschäftigen.
Seit Mai haben wir neben unserem DEG-Satelliten in Hanoi nun auch einen German Desk in Ho Chi Minh City, der sich speziell um deutsche Unternehmen und ihre lokalen Handelspartner kümmert. In unserem Interview erläutert der German Desk Manager Tuan Tran die Vorteile des Wirtschaftsstandortes Vietnam. Im Unternehmensbeispiel erfahren Sie, wie der deutsche Mittelständler Schüco Fachpersonal in Vietnam ausbildet.
Diese sowie weitere Infos und Hintergründe zur vietnamesischen Wirtschaft lesen Sie heute im aktuellen DEG-Newsletter für deutsche Unternehmen. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Klaus Helsper Abteilungsleiter Deutsche Wirtschaft
Schwerpunkt
Vietnam wächst trotz Corona-Pandemie
Das exportorientierte Vietnam wird für Unternehmen und Zulieferer aus der EU und Deutschland immer wichtiger. Nach Textilindustrie und Elektroniksektor haben jetzt Unternehmen der IT- und Hightech-Branche sowie der Pharmaindustrie das Land für sich entdeckt.
Nur wenige Länder weltweit waren bislang so erfolgreich bei der Eindämmung der Corona-Pandemie wie Vietnam. Mit frühen Maßnahmen, strikten Quarantänevorgaben und strengen, lokalen Lockdowns kam das Land lange vergleichsweise gut durch die Corona-Krise. Aktuell lässt eine Mutation die Fallzahlen auch in Vietnam deutlich steigen. Die schnelle Wiedereinführung von strikten Reise- und Kontaktbeschränkungen und die kurzzeitige Schließung von Produktionsstätten sollen nun dabei helfen, die Infektionen zu senken.
Noch 2020 erzielte Vietnam trotz aller Einschränkungen im globalen Lieferverkehr ein Wirtschaftswachstum von 2,9 %. Für 2021 prognostizierte die Weltbank für Vietnam sogar eine Steigerung um 6,7 %. Diese Schätzungen könnten angesichts der aktuellen Entwicklungen etwas nach unten korrigiert werden. Insgesamt ist aber mit einem erneuten Boom zu rechnen, angetrieben vor allem von Zuwächsen in der Pharma-, Computer- und Möbelbranche, die 2020 für ein Wachstum im Industriesektor von über 9 % sorgten. Als wichtige Zukunftsbranchen gelten Technologie- und Elektroniksektor sowie die Nahrungsmittelproduktion und der Gesundheitssektor.
Bislang haben vor allem die USA und ASEAN-Staaten Vietnam als Zukunftsmarkt entdeckt. So verlegten große US-Technologiekonzerne bereits Teile ihrer Produktion von China nach Vietnam oder planen entsprechende Schritte. Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung produziert bereits mehr als die Hälfte seiner Handys in Vietnam.
Aber auch für die Europäische Union und Deutschland wird das exportorientierte Land mit seiner jungen Bevölkerung (43 % der Vietnamesen sind unter 24 Jahre alt) und einer wachsenden Mittelschicht als Konsumermarkt und Handelspartner immer wichtiger. So trat im August 2020 ein Freihandelsabkommen mit der EU in Kraft, womit die Zölle auf EU-Export-waren wie Arzneimittel, Chemikalien oder Maschinen entfallen. In Südostasien hat ansonsten nur der Stadtstaat Singapur ein Freihandelsabkommen mit der EU, Vietnam bietet deshalb im Vergleich zu anderen ASEAN-Staaten deutliche Standortvorteile im internationalen Warenhandel.
Lange Zeit galt Vietnam etwa aufgrund einer intransparenten Verwaltung und schlechter Infrastruktur als Standort mit Hindernissen. Inzwischen haben sich zahlreiche Industrieparks entwickelt, in denen sich Genehmigungsverfahren für Investitionsvorhaben einfacher umsetzen lassen und die zudem steuerliche Anreize bieten. Auch in den Ausbau der Infrastruktur wurde investiert.
So wird in Danang an der Küste Zentralvietnams der Tiefseehafen bis 2022 deutlich erweitert. Weitere Standortvorteile in Danang sind ein High-Tech Park und qualifizierte Fachkräfte aus den zahlreichen Universitäten und Berufsbildungszentren. Haiphong im Norden Vietnams wurde lange Zeit nur als Hafenzugang von Hanoi gehandelt. Aktuell entwickelt es sich zum eigenständigen wirtschaftlichen Zentrum für Elektro- und Automobilindustrie und deren Zulieferer. Sie profitieren von einem Tiefseehafen (Lach Huyen), einer Autobahnanbindung Richtung China, einem internationalen Flughafen und eigenen Industrieparks.
Traditioneller Wirtschaftsstandort ist die Region rund um Ho Chi Minh City (HCMC) im Süden. Hier ist die Bekleidungs- und Schuhindustrie angesiedelt, eine der ersten Exportzweige des Landes, und auch die Elektronikbranche ist hier vertreten. Auch viele deutsche Unternehmen haben hier ihren Sitz (siehe Interview mit Duy Tuan Tran, German Desk Manager für die DEG in HCMC) Die nah gelegene Doppelstadt Ba Ria – Vung Tau ist Standort für Petrochemie, Logistik und produzierende Industrie, der Ortsteil Vung Tau an der Küste ein touristisches Zentrum.
Das Land hofft nun auf eine schnelle Bewältigung der COVID-19-Krise, um seine Industrieproduktion zügig wieder ankurbeln zu können. Gelingt dies, bleibt Vietnam eine dynamische Wirtschaft, die Investoren aus Deutschland vielfältige Standortvorteile und stabile Rahmenbedingungen bietet.
Die DEG vor Ort in Vietnam
Potenzielle Investoren berät seit Mai 2021 vor Ort der German Desk an der vietnamesischen HD Bank in Ho Chi Minh City. Um die Belange deutscher Unternehmen und ihrer lokalen Partner kümmert sich dort ein mehrsprachiger German Desk Manager. Neben Bank- und Finanzierungsprodukten bietet der German Desk den Kunden die Vernetzung mit der lokalen Business Community und der deutschen Auslandshandelskammer.
Der DEG-Satellit in Hanoi bietet seit 2019 langfristige Finanzierungen und Beratung für Unternehmen, Finanzinstitute, Fonds und Projektfinanzierer in Vietnam.
Infografik
Vietnam im globalen Welthandel
Seit 1995 ist Vietnam Partner in der Staatengemeinschaft ASEAN.
Am 01.08.2020 trat das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Vietnam in Kraft.
Für 2022/23 ist ein Investitionsschutzabkommen zwischen der EU und Vietnam geplant.
2019 hatten die vietnamesischen Exporte nach Deutschland einen Wert von 9,73 Mrd. €, die deutschen Exporte nach Vietnam betrugen 4,29 Mrd. €.
Innerhalb der EU ist Deutschland Vietnams größter Handelspartner.
Über 380 deutsche Unternehmen investieren aktuell in Vietnam.
Quelle: UN Comtrade, Statista, AHK Vietnam, Deutsche Vertretungen in Vietnam
Interview
„Vietnams Wirtschaft hat viele Stärken“
Interview mit Duy Tuan Tran, German Desk Manager für die DEG in HCMC, zur wirtschaftlichen Entwicklung Vietnams und den Standortvorteilen für deutsche Unternehmen
Welche Vorteile bietet der Wirtschaftsstandort Vietnam?
Vietnam hatte in den letzten zehn Jahren eine enorme wirtschaftliche Entwicklung zu verzeichnen und hatte noch nie eine so starke Position wie jetzt. So stieg das BIP zwischen 2010 und 2020 um das 2,4-fache von 116 Mrd. USD auf 268 Mrd. Das Land zählt zu den 40 größten Volkswirtschaften der Welt und ist die viertgrößte in der Staatengemeinschaft ASEAN.
Die Investitionseffizienz und die Arbeitsproduktivität haben sich in den letzten Jahren erheblich verbessert, da die lokalen Ressourcen in Wissenschaft, Technologie und Innovation Schritt für Schritt besser zum Einsatz kommen. Als eine Folge davon stiegen die Exporte in den letzten 10 Jahren im Durchschnitt um 14 % pro Jahr, und waren damit eine wichtige Triebkraft für das Wirtschaftswachstum. Viele Unternehmen sind stark in regionale und globale Wertschöpfungsketten eingebunden, was die Exportkapazität und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft verbessert. Das ausländische Direktinvestitionskapital macht 22,8 % des gesamten Sozialinvestitionskapitals aus, deutsche Firmen haben 2020 rund 146 Mio. USD in Vietnam investiert.
Obwohl Vietnam 2020 aufgrund der Corona-Pandemie wie die meisten Länder der Welt einen starken Wachstumsrückgang verzeichnete, ist die allgemeine Resonanz bei wirtschaftlichen Bewertungen und Prognosen immer noch hoch. Die vietnamesische Wirtschaft entwickelt sich weiterhin sehr positiv und Vietnam ist eines der seltenen Länder mit einer 2020 positiven BIP-Wachstumsrate, mit einem BIP von +2,9 %, auch dank der wirksamen Prävention und Bekämpfung der COVID-19-Epidemie. Vietnam gilt weiterhin als attraktiver Standort für multinationale Unternehmen, insbesondere aus den USA, die Produktionsanlagen für neue Angebote für den globalen Markt errichten wollen. Dies auch vor dem Hintergrund der anhaltenden Handelsauseinandersetzungen zwischen den USA und China.
Welche Wirtschaftsregionen in Vietnam sind bei deutschen Unternehmen besonders beliebt und warum?
Derzeit gibt es circa 380 Investitionsprojekte mit deutscher Beteiligung in Vietnam, über die Hälfte davon sind im Großraum von HCMC angesiedelt. Insgesamt bieten deutsche Firmen rund 47.000 Arbeitsplätze in Vietnam an. Die meisten deutschen Produktionsstandorte befinden sich in Südvietnam rund um HCMC, besonders in Dong Nai, Binh Duong und der Long An Provinz. Die Gründe dafür sind vielfältig: Bereits in den 1980er und 1990er Jahren wurden hier erste Wirtschaftsreformen umgesetzt und führten dazu, dass sich Firmencluster bildeten. Die daraufhin einsetzende stärkere wirtschaftliche Entwicklung und ein höheres Pro-Kopf-Einkommen machen die Region für viele Unternehmen als Vertriebsstandort attraktiv. Und nicht zuletzt gilt die Bevölkerung als offen gegenüber ausländischen Geschäftspartnern. In Dong Nai oder Binh Duong gibt es ein großes Angebot an Arbeitskräften mit hoher Qualifikation – Universitätsabschlüsse und gute Englischkenntnisse sind weit verbreitet. Die Regionen bieten eine gute Infrastruktur und mehrere gut geführte Industrieparks. Für die Long An Provinz sprechen hingegen die bis zu 20 % günstigeren Mieten und Personalkosten und die gute Unterstützung durch Behörden, die ausländische Direktinvestitionen gezielt fördern. Für welche Branchen sehen Sie die größten Chancen?
Derzeit sehe ich die größten Chancen für Unternehmen aus der Hightech- und Informationstechnologie sowie aus dem Elektronik- und Gesundheitsbereich. Darüber hinaus sind die Agrarwirtschaft sowie der Ausbau von Infrastruktur interessant für ausländische Firmen.
Für diese Branchen gilt nämlich eine Befreiung oder Ermäßigung der sonst in Vietnam üblichen Unternehmenseinkommenssteuer. Darüber hinaus sind sie befreit von der Einfuhrsteuer, die sonst auf Rohstoffe, Betriebsstoffe, Komponenten zur Durchführung von Investitionsprojekten oder auf Waren, die zur Schaffung von Anlagevermögen importiert werden, erhoben wird.
Und sie zahlen auch keine oder verringerte Pachtzinsen, Bodennutzungsabgaben und Bodennutzungssteuern.
KONTAKT German Desk Vietnam Duy Tuan Tran tuantd4@hdbank.com.vn Telefon: +84 913 400 240
Unternehmensbeispiel
Lokale Fachkräfte ausbilden – Beiträge zur Wertschöpfung
Die Baubranche gilt als einer der wichtigsten Wachstumstreiber in Vietnam, aber Unternehmen können ihr Potenzial nicht immer nutzen, weil qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. Die Schüco International KG aus Bielefeld, Spezialist für Fenster- und Fassadentechnologie, bildet deshalb selbst Fachkräfte vor Ort aus.
Das 1951 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 5.650 Mitarbeitende in 80 Ländern weltweit und ist Bauzulieferer und Berater für über 12.000 Architekten, Planer, Investoren und Bauherren. In Vietnam ist Schüco seit 2007 mit einer Niederlassung in Ho Chi Minh City (HCMC) vertreten. Die Schüco-Produkte sind gefragt, weil bei Immobilienentwicklungen in Vietnam zunehmend hochwertigere Metallfenster und -fassaden eingesetzt werden. Im Bauprozess sind Metallverarbeiter für Herstellung und den Einbau sowie für Funktion und Sicherheit der Elemente zuständig. Derzeit gibt es in Vietnam kein staatliches berufliches oder technisches Ausbildungssystem, das diese Qualifizierungen vermittelt. Deshalb hat sich Schüco entschieden, dort selbst Facharbeiter zu qualifizieren und dabei wie im deutschen dualen Berufsbildungssystem praktische Schulungen mit theoretischen Ausbildungsmodulen zu kombinieren. Dazu richtete das Unternehmen zwischen 2017 und 2019 mit Unterstützung der DEG in Ho Chi Minh City das Schüco Competence Center ein. Dort können Schüco-Kunden ihr Personal als Serviceleistung kostenfrei schulen lassen können. In Kursen unterschiedlicher Länge werden Arbeitsschutz-, Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften vermittelt sowie Grundlagen des Metallbaus und Fachwissen zur Fenster- und Fassadeninstallation. Durch speziell qualifizierte Trainer werden angehende Metallbauer in allen Bauphasen im Planungs-, Herstellungs- und Installationsprozess von Gebäuden geschult. Die ausgebildeten Arbeiter können höhere Anforderungen erfüllen und der Qualifikationsnachweis verschafft ihnen besser bezahlte Jobs in der Baubranche.
Beim Aufbau des Schulungszentrums von Anfang an dabei war Benedikt Herweg, Managing Director für Schüco Southeast Asia. Know-how zu vermitteln und Verantwortung für mehr Qualität und Sicherheit im Fenster- und Fassadenbau zu übernehmen, ist ihm ein großes Anliegen. Dabei musste er zunächst dicke Bretter bohren. „Wir mussten bei den Unternehmen, mit denen Schüco vor Ort zusammenarbeitet, zunächst einmal Überzeugungsarbeit leisten, dass eine qualifizierte Ausbildung Vorteile bringt, damit sie ihre Beschäftigten für Schulungen freistellen“, berichtet Herweg. Inzwischen kommen Metallbauer nicht nur aus Vietnam, sondern auch aus angrenzenden Regionen Asiens zur Schulung. „Unser Engagement für Qualifikation forderte Ressourcen und vollen Einsatz. Es ist ein Marathon, kein Sprint, und wir sind davon überzeugt, dass er sich langfristig lohnt“, so Herweg. Denn das Schulungsprogramm trägt dazu bei, dass Schüco seine Marktaktivitäten in Vietnam weiter ausbauen kann, indem es sein Kundennetzwerk und Zulieferer mit qualifizierten Arbeitskräften unterstützt.
Die DEG kofinanzierte das Vorhaben aus Mitteln von develoPPP, einem Programm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). „Über die Finanzierung hinaus haben wir die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der DEG geschätzt, den engen Austausch und die Gestaltungsmöglichkeiten bei der Konzeption des Programms“.
Für die Zukunft plant Schüco, das Schulungsportfolio in Vietnam weiter auszubauen und dort auch Module zu Umweltmanagement und Energieeffizienz anzubieten. In Asien hat das Unternehmen bereits Schulungszentren in China und Indien aufgebaut, ein weiteres ist für Thailand geplant.
KONTAKT Schüco Rep Office Vietnam
Tel: +84 28 6291 1598
DEG-News
Chile: Energieeffizienz in der Lebensmittelverarbeitung
Die DEG stellt einem chilenischen Tochterunternehmen der Südzucker AG, BENEO, ein langfristiges Darlehen in Höhe von 40 Mio. USD für den nachhaltigen Ausbau der Chicorée-Verarbeitung bereit. Damit wird BENEO am Standort Pemuco eine zweite Produktionslinie errichten und gemeinsam mit den zuliefernden Landwirten vor Ort die Anbauflächen erweitern. Die aus der Chicorée-Pflanze gewonnenen Ballaststoffe werden weltweit verstärkt nachgefragt, etwa für Backwaren, Cerealien, Getränke, Süßwaren und Milchprodukte. Beim Ausbau seiner Kapazitäten setzt BENEO auf ein Energieeffizienzprogramm und auf grüne Energie aus Biomasse der umliegenden Land- und Forstwirtschaft. Das Unternehmen beschäftigt in Chile rund 400 Mitarbeitende und bietet ihnen erweiterte Sozialleistungen, wie medizinische Versorgung und Weiterbildungsangebote sowie Stipendien. Darüber hinaus engagiert sich BENEO in der Region u.a. mit Start-up Beratung für Kleinunternehmen.
BENEO
Dos Pinos
Costa Rica: Molkerei investiert in Ressourceneffizienz
Für die Molkerei-Genossenschaft „La Cooperativa de Productores de Leche Dos Pinos R.L.“ (Dos Pinos) stellt die DEG in Costa Rica ein langfristiges Darlehen in Höhe von 19 Mio. USD bereit sowie Beratungen im Rahmen ihrer „Business Support Services“. Weitere 11 Mio. USD stellen die European Financing Partners S.A. bereit. Die Mittel fließen in die Erweiterung von Produktionsanlagen, die Verbesserung der Kühlketten-Infrastruktur und den Ausbau der Ressourceneffizienz in den Herstellungsprozessen. Die Genossenschaft produziert und vertreibt rund 900 Milchprodukte und bezieht ihre Rohmilch von über 1.300 meist mittelständischen lokalen Landwirten mit durchschnittlich zehn Hektar Land. Mehr als drei Viertel der Nettoeinnahmen kommen den Mitgliedern zugute. Sie erhalten von der Kooperative auch landwirtschaftliche Betriebsmittel und Dienstleistungen. In den lokalen Gemeinden engagiert sich Dos Pinos für Bildung, Gesundheit und nachhaltiges Abfallmanagement.
Afrika: Kapital für Glasfasernetze
Als Ankerinvestor hat die DEG die erfolgreiche Platzierung eines Bonds des afrikanischen Glasfasernetzwerkbetreibers Liquid Telecommunications auf dem internationalen Kapitalmarkt unterstützt. In den Bond in Höhe von insgesamt 620 Mio. USD investiert sie 25 Mio. USD. Mit Hilfe der neuen Mittel plant das Unternehmen beispielsweise mehr als 5.000 km Glasfasernetzwerk in Südafrika, Botswana und der Demokratischen Republik Kongo zu bauen.
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Liquid Telecommunication hat bereits ein länderübergreifendes Glasfasernetz von 73.000 km in Sub-Sahara Afrika aufgebaut, um den Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologie IKT zu ermöglichen und damit Innovation und Entwicklung von Unternehmen zu fördern. Es bietet sein Netzwerk und seine Dienstleistungen wie Internetzugang, Cloud-Lösungen und Cybersicherheit für Unternehmen, KMU und Privatpersonen an. Aktuell sind etwa 150 Millionen Menschen direkt oder indirekt mit dem Netzwerk verbunden.
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